Was hat der christliche Glaube eigentlich mit der Modellbahn zu tun?

Oder anders gefragt: was hat unser Modelleisenbahn-Hobby mit dem Glauben zu tun?
Unfallszene auf der Gartenbahnanlage im Betriebshof der Parkeisenbahn Chemnitz Vielleicht liegt die Freude an unserem Hobby darin, dass es ein schöpferisches Hobby ist. Diese Freude daran, etwas zu erfinden und zu gestalten, haben wir mit Gott, unserem Schöpfer, gemein. Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das selbst wieder schöpferisch tätig ist.
Wir Modellbahner nutzen das ja freudig aus. Eine Modellbahnanlage ist eine Welt für sich, sie soll aber die richtige Welt nachbilden. Was gibt es da nicht alles zu sehen: da mäht ein Bauer seine Wiese, dort gab es einen Unfall. Hier wird eine Kuh in den Viehwaggon manövriert, dort klatscht das Milchmädchen mit der Gänseliesel. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nichts ist zufällig oder einfach nur so hingeworfen. Ich glaube, Gott hatte ähnliche Freude, als er sich die Welt geschaffen hatte.

Es gibt da aber einen großen Unterschied: Gott lässt keine Züge fahren. Stattdessen machte er Menschen, die Züge bauen und fahren lassen.
Modellbahn-Anlage bei einer Ausstellung in Zwöntiz Und nun stellen Sie sich einmal das vor: sie bauen in viel Kleinarbeit eine schmucke Anlage, und auf einmal machen sich Ihre Figuren selbständig! Am Anfang sind Sie fasziniert, wie ihre Preiserlein auf der Anlage hin- und herwuseln und zeigen jedem Ihre lebenden Figuren. Aber bald bricht auf Ihrer Anlage das Chaos aus. Jedes Männchen hat seinen eigenen Willen. Sie streiten sich lautstark, es gibt Mord und Totschlag. Autos werden geklaut, Häuser brennen, Züge krachen ineinander.
Sie hören, wie die Figuren fordern: "So kann es nicht weitergehen!" Die Gänseliesel meint: "Wir sollten unseren Streit von dem Erbauer dieser Modellbahn schlichten lassen. Er ist mächtiger und klüger als wir alle." Doch sie erntet nur Hohn von den anderen: "Was? Diese Modellbahn ist von selbst entstanden! Wir brauchen keinen Schöpfer. Wir können unsere Probleme alleine lösen."

So etwa muss es Gott mit uns Menschen gehen. Er hat die Welt wunderbar gemacht. Aber der Mensch, sein wertvollstes Geschöpf, handelte gegen Gottes willen und verdarb alles wieder. Trotz der Misere meinen immer noch viele Menschen, auf Gott verzichten zu können.
Ich bin mir sicher, Sie würden Ihre Züge wieder selbst lenken und die wildgewordenen Figuren bestenfalls in Käfigen ausstellen. Eher aber würden Sie diese in einem Wutanfall von der Anlage nehmen und zerbrechen, damit sie keinen Schaden mehr anrichten.

Gott aber hat uns weder das Leben noch die Freiheit genommen. Er hat sich auch nicht von seiner Welt abgewandt und sich woanders eine neue gebaut. Sondern er hat sich in seine eigene Schöpfung hinabbegeben: In Jesus Christus ist Gott selbst Mensch geworden. Der Schöpfer kam seinen Geschöpfen so nah wie nie zuvor.
Jesus wies in einer friedlosen Welt den Weg zum Frieden. Er verzieh denen, die ihre Fehler einsahen. Er heilte die Kranken und tat allen Gutes. Die Liebe Gottes war sein Hauptthema. Andere hassten ihn dafür und töteten ihn am Kreuz.

Wie reagierte Gott auf den Hass seiner Geschöpfe? Selbst jetzt stampfte er die Welt nicht klein. Er ließ seinen Sohn Jesus nach drei Tagen wieder lebendig werden. Seinen Tod aber lässt er anderen zugute kommen: Ihnen, mir und allen Menschen. Eben jenen Geschöpfen, die den Tod nur verdient hätten. Uns allen bietet Gott an: die Strafe, die Jesus erlitten hat, gilt für dich mit - wenn du es willst. Dann brauchst du keine Strafe mehr zu fürchten. Jesu neues Leben gilt für dich mit: du darfst ewig leben, mit ihm zusammen.

Mein Sohn bestaunt eine Modelleisenbahnanlage bei den Modellbahntagen in der Markuskirche 2006 Was also hat die Modelleisenbahn mit dem Glauben zu tun? - Sie kann uns die Augen öffnen: für die Welt, in der wir leben, für uns selbst - und sogar für Gott, den Planer und Erbauer der "Anlage", in dem wir eigentlich nur die Figürchen sind.


Wenn Sie Fragen zum Thema Glaube und Bibel haben, können Sie mir gerne eine Email an moba@glaube-im-gespraech.de schreiben oder mich anrufen (Tel.: 0371/700 60 68).

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